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Kurzbeschreibung

Fragebogenkonstruktion
Literaturanalyse
Expertenbefragung
1. Runde
A. Gliederung der Ziele
B. Ziele der MRB
C. Inhalte des Fragebogens
2. Runde
3. Runde

Pilotstudie

Fragebogenvalidierung



  Projektgruppe Friedensforschung

Evaluation von Menschenrechtserziehung

Runde 1 der Expertenbefragung

Fragestellung

Die 1. Runde der Expertenbefragung mittels Delphi-Methode hatte im Wesentlichen das Ziel, Ideen zu generieren. Folgende Fragestellungen wurden verfolgt:

  1. Gibt es Alternativen zu der, aus der Literatur gewonnenen Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung?
  2. Welche Ziele werden von der Menschenrechtsbildung verfolgt?
  3. Mit welchen Items kann man den Erfolg von Menschenrechtsbildung messen?

 

Methode

Fragebogen

Die Befragung fand online mittels eines Fragebogens statt. Der Fragebogen ist entsprechend der Fragestellung in drei Themenschwerpunkte gegliedert:

  1. Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung;
  2. Ziele der Menschenrechtsbildung;
  3. Items des Evaluationsfragebogens.

 

Rücklaufquote und Stichprobenbeschreibung

Um Teilnahme an der Delphi-Befragung wurden im Januar 2008 18 ExpertInnen gebeten. In Tabelle 1 ist das Rückmeldeverhalten der Befragten dargestellt. Wie der Tabelle zu entnehmen, stimmten 11 (61,1%) der Teilnahme zu. 3 ExpertInnen (16,7%) lehnten eine Teilnahme ab. 1 ExpertIn (5,6%)  gab keine Antwort und 3 (16,7%) behielten sich eine Entscheidung bis zum Erhalt des Fragebogens vor. Nur den ExpertInnen, die eine Teilnahme an der Befragung ablehnten, blieben bei der Verteilung der Fragebögen unberücksichtigt.

Tabelle 1 : Rückmeldung der ExpertInnen  zum ersten Anschreiben
Häufigkeit
Prozent
Kumulative Prozente
Fragen zugesandt
Um Teilnahme gebeten
18
100,0
Zustimmung
11
61,1
61,1
ja
Ablehnung
3
16,7
77,8
nein
Unter Vorbehalt
3
16,7
94,5
ja
Keine Antwort
1
5,5
100,0
ja
Total
18
100,0

Im Januar 2008 wurde an 15 ExpertInnen der Fragebogen der 1. Runde gesandt. Zur Beantwortung der Fragen hatten die Fachleute vorerst zwei Wochen Zeit. Die Bearbeitungsfrist wurde mehrmals verlängert. Am 22. März 2008 lagen von 13 ExpertInnen (86,7%) beantwortete Fragebögen vor. Die Befragung wurde zu diesem Zeitpunkt beendet.

An der Befragung nahmen 13 Experten und Expertinnen aus ganz Deutschland teil. Die Stichprobe teilt sich auf in 5 weibliche (38,5%) und 8 männliche (61,5%) Teilnehmer. Weitere demographische Angaben werden nicht gemacht.

 

Ergebnisse

A. Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung

Circa die Hälfte aller ExpertInnen gab an, die im Fragebogen vorgegebene Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung in

1 Wissen

2 Einstellung

 

3 Handlungsorientierung/Verhalten

sei vollständig beziehungsweise geeignet. Keiner der Befragten schlug eine komplett andere Einteilung der Ziele der Menschenrechtsbildung vor. Es wurden jedoch folgende Ergänzungsvorschläge gemacht:

a) 1 Wissen 2 Erfahrung 3 Einstellung 4 Handlungsorientierung/Verhalten
b) 1 Wissen 2 Einstellung/Verstehen/Empathie 3 Handlungsorientierung/Verhalten
c) 1 Wissen 2 Überzeugungen 3 Emotionen 4 Handlungsorientierung/Verhalten
d) 1 Wissen 2 Einstellung 3 allgemeine Wertorientierungen 4 Handlungsorientierung/Verhalten

 

Zu den Ergebnissen im Detail:

 

B. Ziele der Menschenrechtsbildung

Von den ExpertInnen wurde eine Vielzahl von Zielen der Menschenrechtsbildung vorgeschlagen. Bis auf wenige Mehrfachnennungen wurden die meisten Ziele von nur einem Befragten angegeben. Zu den am häufigsten genannten zählen "eine Kultur der Menschenrechte schaffen", "sich gegen Menschenrechtsverletzungen einsetzen", "Fähigkeit zum Engagement für Menschenrechte entwickeln", "Kenntnis der grundlegenden Menschenrechte vermitteln", "Kenntnis von Instrumenten und Akteuren des Menschenrechtsschutzes vermitteln", "Menschenrechte als Maßstab für eigenes Handeln im Alltag nutzen", "historische Spezifika - Nationalsozialismus, Antisemitismus" und "Kenntnis über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte vermitteln". Zu den Ergebnissen im Detail:

 

C. Items des Evaluationsfragebogens

Die Antworten der ExpertInnen bezüglich der Items des Evaluationsfragebogens waren vielfältig und variierten stark. Einige schlugen konkrete Items vor, wie zum Beispiel "Welche Menschenrechte kennen Sie?", "Wurdest du motiviert, dich für Menschenrechte einzusetzen?", "Welche Möglichkeiten gibt es, Menschenrechtsverletzungen im Alltag entgegenzuwirken?" oder "Welche Einstellung hat sich bei dir verändert?". Andere ExpertInnen nannten mögliche Inhalte oder thematische Schwerpunkte eines Evaluationsfragebogens beispielsweise "Kenntnisse über Ideengeschichte der Menschenrechte", "Kenntnisse über die 30 Artikel der AEMR" oder "Zusammenhang von Menschenrechten und Demokratie". Bei den meisten Angaben handelte es sich um Einmalnennungen. Zu den Ergebnissen im Detail:

 

Diskussion/ Ableitungen Runde 2

Im Wesentlichen können die Fragestellungen zufriedenstellend beantwortet werden.

 

A. Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung

Die aus der Literatur gewonnene Gliederung wurde von keinem Experten oder Expertin verworfen und durch eine neue ersetzt. Es wurden jedoch vier Ergänzungsvorschläge gemacht. Die Eignung dieser Ergänzungsvorschläge wird in der 2. Runde der Befragung untersucht, mit dem Ziel die Gliederung herauszufiltern, die von den ExpertInnen als am besten geeignet erachtet wird.

B. Ziele der Menschenrechtsbildung

Die Ziele der Menschenrechtsbildung sind vielfältig und umfangreich. Die Relevanz der Ziele gilt es in der 2. Runde der Expertenbefragung zu untersuchen, um die wichtigsten Ziele zu extrahieren.

C. Items des Evaluationsfragebogens

Bezüglich der Items wurden von den ExpertInnen differenzierte Angaben gemacht. Die Vorschläge variierten von konkreten Itemformulierungen hin zur Nennung abstrakter Inhalte eines Fragebogens zur summativen Evaluation von Menschenrechtsbildung in Deutschland. Die Vielzahl der möglichen Itemformulierungen macht es unmöglich diese im Rahmen der hier durchgeführten Befragung weiter zu betrachten. In der 2. Runde der Befragung werden die genannten Fragebogeninhalte und Themenschwerpunkte näher untersucht. Die Vorschläge, die sich eher auf eine formative Evaluation beziehen, werden nicht in die 2. Runde der Befragung aufgenommen.