Home

Kurzbeschreibung

Fragebogenkonstruktion
Literaturanalyse
Expertenbefragung
1. Runde
2. Runde
A. Gliederung der Ziele
B. Ziele der MRB
C. Inhalte des Fragebogens
3. Runde

Pilotstudie

Fragebogenvalidierung



  Projektgruppe Friedensforschung

Evaluation von Menschenrechtserziehung

Runde 2 der Expertenbefragung - A. Gliederung der Ziele

Fragestellung

In diesem Teil der Expertenbefragung wird unter den Befragten ein Konsens bezüglich der Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung angestrebt. Am Ende der 3. Runde der Befragung soll eine Gliederung vorliegen, bei der sich die ExpertInnen einig sind, dass diese am besten geeignet ist, die Ziele der Menschenrechtsbildung zu ordnen. Die Gliederung soll im Anschluss an die Expertenbefragung für die Skalenbildung des Evaluationsfragebogens genutzt werden.

Die 1. Runde der Expertenbefragung diente dazu, die aus der Literatur gewonnene Gliederung in 1) Wissen, 2) Einstellung und 3) Handlungsorientierung/Verhalten zu ergänzen oder sie gegebenenfalls durch eine andere zu ersetzen. Die ExpertInnen machten verschiedene Ergänzungsvorschläge, die in der 2. und 3. Runde der Expertenbefragung mit der ursprünglichen verglichen werden sollten, um die beste auszuwählen. Daraus ergibt sich für die 2. Runde der Expertenbefragung bezüglich A. Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung folgende Fragestellung:

Fragestellung A
Welche Gliederung ist am besten geeignet, um die Ziele der Menschenrechtsbildung zu ordnen?

 

Methode

Fragebogen

Die Eignung der Gliederungen der Ziele der Menschenrechtsbildung wurde zum einen erfasst durch

  1. einen Vergleich jeder Alternativgliederung (erhalten aus Runde 1) mit der ursprünglichen Gliederung. Es stand eine dreistufige Antwortskala (besser geeignet; gleich gut geeignet; schlechter geeignet) zur Verfügung. Außerdem bestand die Möglichkeit Anmerkungen jeglicher Art zu machen (offene Frage). Zum anderen wurde die Eignung ermittelt durch
  2. eine Einschätzung, ob die vorgeschlagenen Ebenen der Runde 1 in die Gliederung aufgenommen werden sollten. Die ExpertInnen hatten die Möglichkeit zwischen drei Antworten zu wählen (ja; nein, vollständig weglassen; nein, einer anderen Ebene unterordnen). Bei Wahl der dritten Antwortalternative sollten sie angeben, welcher Ebene.

Des Weiteren war Gelegenheit Anmerkungen zu machen (offene Fragestellung). Zum Fragebogen der 2. Runde der Expertenbefragung:

 

Rücklaufquote und Stichprobenbeschreibung

Im Mai 2008 wurden die 13 ExpertInnen um Mitarbeit gebeten, die bereits an der 1. Runde der Befragung teilnahmen. Am 22. Juli 2008 lagen von 9 (69,2%) ExpertInnen Antworten vor. Von diesen waren 4 (44,4%) weiblich und 5 (55,6%) männlich.

 

Ergebnisse

  1. Vergleich der Alternativgliederungen mit der ursprünglichen Gliederung

Bezüglich der Eignung der Alternativgliederungen G2 - G6 (G6 von Verfasserin hinzugefügt) wurden die ExpertInnen gebeten, die Alterantivgliederungen mit der ursprünglich genannten Gliederung G1 zu vergleichen (dreistufige Antwortskala: 1="besser geeignet"; 2 ="gleich gut geeignet"; 3="schlechter geeignet"). Die Ergebnisse sind in nachstehender Abbildung abgetragen. Die jeweiligen Ergänzungen zur ursprünglichen Gliederung G1 sind fett unterlegt. Die Abbildung gibt neben einer graphischen Darstellung der Mittelwerte, deren Zahlenwerte, die Standardabweichungen und die Anzahl der gültigen Werte an.

  Gliederung ist besser geeignet
gleich gut
Gliederung ist schlecher geeignet
N
Mittel wert
Standardab weichung
G2: 1) Wissen, 2) Erfahrung, 3) Einstellung, 4) Handlungsorientierung/ Verhalten
8
2,13
,991
G3: 1) Wissen, 2) Überzeugung, 3) Emotion, 4) Handlungsorientierung/ Verhalten
8
2,25
,886
G4: 1) Wissen, 2) Einstellung/ Verstehen/ Empathie, 3) Handlungsorientierung/ Verhalten
8
2,25
,707
G5: 1) Wissen, 2) Einstellung, 3) allgemeine Wertorientierung, 4) Handlungsorientierung/ Verhalten
8
2,75
,463
G6: 1) Wissen, 2) Einstellung, 3) Handlungsorientierung, 4) Verhalten
9
2,22
,667
       
Abbildung 1: Vergleich der Alternativgliederungen G2-G6 mit der ursprünglichen Gliederung G1

Der Mittelwert keines Items ist kleiner 2. Somit wird tendenziell keine Alternativgliederung von den ExpertInnen als besser geeignet erachtet als die ursprüngliche Gliederung. Die vergleichsweise geringen Standardabweichungen deuten auf einen Konsens zwischen den ExpertInnen hin. Eine Ausnahme bildet die Gliederung G2, welche eine vergleichsweise höhere Standardabweichung aufweist. Die Antworthäufigkeiten dieser Gliederung sind in folgender Abbildung genauer aufgeführt.

Wie abzulesen, sind die Hälfte der Befragten der Meinung die Alternativgliederung G2 sei schlechter geeignet als die ursprüngliche Gliederung G1. Für 37,5% der ExpertInnen ist Gliederung G2 jedoch besser geeignet. Bezüglich dieser Gliederung besteht Uneinigkeit zwischen den ExpertInnen.

 

  1. Vorschlag als zusätzliche Ebene aufnehmen

Das Antwortverhalten zur Frage, ob die vorgeschlagenen Ebenen zusätzlich in die Gliederung aufgenommen werden sollten oder nicht und die Anzahl der Nennungen der Ebenen, denen die Vorschläge den Befragten nach untergeordnet werden sollten, sind in folgenden Abbildungen dargestellt.

Antworthäufigkeit Vorschlag als zusätzliche Ebene aufnehmen in Prozent

Antwortverhalten Vorschlag einer anderen Ebene unterzuordnen (Anzahl der Nennungen)

Wie zu sehen, überwiegt bei "Überzeugung", "Emotion", "Verstehen", "Empathie", "Allgemeine Wertorientierung" und "Verhalten" die Tendenz, diese vollständig wegzulassen, beziehungsweise sie einer anderen Ebene unterzuordnen. Bezüglich "Erfahrung" besteht Dissens zwischen den ExpertInnen. Während 42,9% der Befragten der Ansicht sind, "Erfahrung" sollte als zusätzliche Ebene in die Gliederung aufgenommen werden, ist die gleiche Anzahl der ExpertInnen der Meinung sie sollte vollkommen weggelassen werden.

Meist sind sich die ExpertInnen einig, welcher Ebene die Alternativvorschläge unterzuordnen sind. Demnach sind "Überzeugung", "Empathie" und "allgemeine Wertorientierung" bei Einstellung, "Verstehen" bei Wissen und "Verhalten" bei Handlungsorientierung/ Verhalten einzugliedern. Bezüglich "Erfahrung" und "Emotion" ergab sich kein einheitliches Bild.

 

Diskussion/Fragebogen Runde 3

  1. Die ursprüngliche Gliederung G1, 1) Wissen, 2) Einstellung, 3) Handlungsorientierung/ Verhalten, ist am besten geeignet, um die Ziele der Menschenrechtsbildung zu kategorisieren, da
    • keine der in Runde 1 vorgeschlagenen Alternativgliederungen von den ExpertInnen als besser geeignet angesehen wird als die ursprüngliche Gliederung G1,
    • nach Ansicht der Befragten keine Ebene zusätzlich in die Gliederung aufgenommen werden soll und
    • bezüglich dieser Fragen ein zufriedenstellender Konsens unter den Befragten erreicht wurde.
  2. Eine Ausnahme bildet die Gliederung G2, 1) Wissen, 2) Erfahrung, 3) Einstellung, 4) Handlungsorientierung/ Verhalten. Hier sind sich die ExpertInnen uneinig. Während die Hälfte der Befragten G2 als schlechter geeignet beurteilt, sieht sie ein nicht zu vernachlässigender Anteil als besser geeignet an. Uneinigkeit besteht auch bezüglich der Frage ob "Erfahrung" als zusätzliche Ebene in die Gliederung aufgenommen werden sollte. Hier ergeben sich zwei Tendenzen:
    • Ja, "Erfahrung" sollte als zusätzlich Ebene aufgenommen werden und
    • Nein, "Erfahrung" sollte vollständig weggelassen werden.
    Aufgrund des Dissenses soll in der 3. Runde der Delphi-Befragung Gelegenheit sein, diesen Sachverhalt nochmals zu diskutieren.

Runde 3

Beantworten Sie bitte folgende Fragen:

  1. Ist die Alternativgliederung G2 besser geeignet als die ursprüngliche Gliederung G1?
  2. Würden Sie "Erfahrung" als zusätzliche Ebene in die Gliederung aufnehmen?

  1. Darüberhinaus wird aufgrund des erzielten Konsenses die Frage der Gliederung der Ziele der Menschenrechtsbildung in der 3. Runde der Delphi-Befragung nicht weiter verfolgt. Die anderen vorgeschlagenen Ebenen werden im Rahmen der Konstruktion des Evaluationsfragebogens durch eine ausführliche Definition der drei Ebenen der Gliederung G1 gegebenenfalls erläutert und eingegliedert.

Runde 3

Zur Fragestellung B. Ziele der Menschenrechtsbildung der 2. Runde der Expertenbefragung: